Low Carb und Paleo waren zwar machbar, haben aber leider keinerlei Gewichtsabnahme gebracht. Metabolic Balance hat mir in vier Monaten ein Minus von fast 20 Kilo gebracht, war aber leider (auf Dauer) nicht machbar. Jetzt gehe ich einen langsame(re)n Weg, lerne dabei aber (endlich) meinen Körper und seine Bedürfnisse wahrzunehmen. Ein wirklich gutes Gefühl: Happy eating!

Voller Elan habe ich mich, wie es halt so meine Art ist, in das Faustformel-Programm geworfen und eine Nummer nach der anderen durchgezogen: Zuckerfrei (hat übrigens perfekt geklappt und nach nur einer Woche war ich runter von der Droge – bis heute!), Stoffwechsel S.O.S. und dann auch noch Detox Days. Die Stoffwechseltage mit dem beinahe-Fasten an jedem zweiten Tag haben mir den höchsten Gewichtsverlust, danach ging’s nur mehr langsam voran. Ich war ein wenig enttäuscht, aber Sasha Walleczek, die in ihren Programmen nicht nur eine ganze Reihe interessanter Kurzvideos mit Tipps, Tricks und viel Wissenswertem rund um Ernährung bietet, sondern ihre Facebook-Gruppen auch persönlich moderiert mahnt zur Geduld. Der Körper darf seine Zeit haben, um sich umzustellen.

Phu … naja, Geduld ist ja nun nicht so meine Stärke, aber Ungeduld bringt mich hier auch nicht weiter. Motivation dranzubleiben finde ich vor allem in der Rezeptvielfalt, den praktischen Wochen-Speiseplänen mit Einkaufsliste auf Knopfdruck. Der ganzen Familie schmeckt’s und schon in den ersten Wochen hat sich ein cooler Workflow in der Küche breitgemacht. Also – warum verändern?

NMU: Nahrungsmittelunverträglichkeit(en)

Yep – schon vor knapp zwei Jahren hat mich Dr. Untner diesbezüglich zu einer Blutuntersuchung ermuntert. Der Befund war erschütternd: Immunreaktion auf sämtliche Milchprodukte inklusive Käse (hoil!) aller Tiere (auch Schaf und Ziege), sämtliche Eier, Gluten, die meisten Getreidesorten, Rote Rüben, Paprika und noch ein paar leicht verschmerzbarer Lebensmittel. Ich war verzweifelt und steckte den Befund ganz hinten in ein Regal. Damit konnte ich echt nicht umgehen … was blieb denn da noch übrig? Dr. Untner und seine Frau gaben sich alle Mühe mir eine gangbare Ernährung zu vermitteln, während ich die meinem Körper so bedrohlich erscheinenden Lebensmittel karenzierte (bis zu einem Jahr, je nach Schwere der Immunantwort). Doch ich kam damals damit einfach nicht zurecht: Doppelt kochen, kein Brot, kein Käse, kein Café latte … so konnte ich mir happy eating damals nicht vorstellen.

In den Faustformel-Facebook-Gruppen wird öfter mal über mangelnden Gewichtsverlust, der (weit) hinter den Erwartungen liegt, gejammert. Immer wieder kommt der Tipp, sich auf Nahrungsmittelunverträglichkeiten testen zu lassen. Davon entstehen Entzündungen im Körper, die den Stoffwechsel unangenehm beeinflussen und die Gewichtsabnahme boykottieren können. Also kramte ich eines Tages den Befund wieder aus seinem Versteck hervor. Und diesmal erschien er mir gar nicht mehr so schrecklich: Käse … na gut, ein halbes Jahr bis Jahr ist das auszuhalten, wenn auch schwer 😉 Milch(produkte) sind für mich sowieso verzichtbar. Joghurt ersetze ich durch Kokosjoghurt, und seit ich entdeckt habe, dass es Sojamilch gibt, die im Café latte geradezu köstlich schmeckt, ist meine Welt durchaus in Ordnung. Auf Brot und Getreide verzichte ich jetzt kategorisch, in Linsen- und Kichererbsen-Teigwaren habe ich erfreulich leckeren Ersatz für Pasta gefunden. Den Rest vermisse ich in meinen Faustformel-Rezepten sowieso nicht.

Erstaunlich, aber wahr: Innerhalb der ersten Verzichts-Woche habe ich (zwar nur) ein Kilo weniger auf der Waage, aber mein aufgeblähter Bauch ist komplett verschwunden (was sich optisch echt gut macht!). Da bleib ich natürlich jetzt dran, zumal sich der Verzicht echt einfach anfühlt, jetzt, wo ich so viele Gemüse-Rezepte an der Hand habe.

In diesen Wochen Faustformeln habe ich meinen Durst (schaffe jetzt ein normales Trinkpensum täglich) und mein Sättigungsgefühl (bin nach einem Stück Tafelspitz satt und kann das zweite ohne Gier meinem Mann überlassen) wiedergefunden. Dass sich jetzt auch wieder mit dem Gewicht etwas tut, motiviert natürlich ungemein. Viele Jahre lang war ich überzeugt davon, dass Schokolade & Co glücklich machen. Erst seit wenigen Wochen kenne ich den Unterschied zwischen dem kurzen Kick, auf den das schlechte Gewissen, Wassereinlagerungen und womöglich das eine oder andere Kilo folgen, und dem befriedigenden Gefühl, dem Körper zu geben, was ihm gut tut und was er braucht. Ich bleib also weiter dran, denn ich hab mein „happy eating“ endlich gefunden …