Ich glaube ja, dass jede/r Kreative solche Erlebnisse kennt: Kunden, die versuchen, die Leistung zu schmälern, den Preis zu drücken und on top an (natürlich kostenlose) Infos zu gelangen. Gibt es, ist aber Gottseidank selten der Fall.

Es gibt Menschen, die die Dienstleistungen, die für sie erbracht werden, wertschätzen und ohne Murren ihre Rechnungen bezahlen. Dann gibt es jene, die verzweifelt das Haar in der Suppe suchen, um den Preis zu drücken. Und dann gibt es jene, die der Meinung sind, dass sie das eh alles selber auch können, weshalb deine Arbeit also nicht wirklich was wert ist.

Besonders amüsant ist das, wenn letztere dann bemerken, dass das, was bei dir so kinderleicht aussieht, eigentlich gar nicht so einfach ist, wie sie dachten. Wieder trennt sich hier die Spreu vom Weizen. Die einen geben auf, erkennen deinen Wert, freuen sich, dass sie dich haben und wissen deine Arbeit in weiterer Folge frohen Mutes entsprechend zu schätzen. Die anderen wiederum versuchen nun, an deine hart erarbeiteten Erfahrungen, teuer erworbenen Werkzeuge und langwierig herangereiftes Wissen aus zahlreichen ebenso teuren Ausbildungen zu kommen.

„Geh, sag mal, mit welchem Programm machst du denn das eigentlich?“, „ich bastle mir das schnell selber zusammen, wie geht das genau?“ oder „wie kann ich eigentlich dort ein Foto einfügen?“. Ich könnte hier eine ganze Seite mit solchen und ähnlichen „Anfragen“ füllen und ich weiß von vielen vielen Kolleginnen und Kollegen, dass ich nicht die einzige bin 😉

Alle Professionellen, die dann genügend dieser Erfahrungen gemacht haben, kennen ihre persönliche Grenze zwischen Hilfsbereitschaft, kundenfreundlichem Entgegenkommen und eigenem Business irgendwann sehr genau. Und sie überschreiten sie auch nicht mehr.

Das wiederum ist dem letztgenannten Kunden dann aber ein richtiger Dorn im Auge. Und er macht sich auf die Suche nach einem neuen Opfer. Und das ist gut so. Und es hinterlässt keinen Abschiedsschmerz.

Power, die vom Herzen kommt

Was allerdings Schmerzen hinterlässt, ist, wenn einem Letztgenannte unterstellen, dass man sich ja zu wenig um sie gekümmert hat, was wohl – in meinem speziellen Fall – daran liegt, dass wir ein neues Projekt haben, das uns offenbar wichtiger ist.

Vermutlich kommen solche Überlegungen daher, sich manche/r nicht vorstellen kann, dass man – wenn man seiner Leidenschaft folgt – daraus geradezu kolossale Power generiert. Je mehr Dinge ich also tue, die mir Freude bereiten, desto mehr laden sich meine Batterien auf! Meine Haare glänzen, mein Gesicht ist rosig und mein Lächeln strahlt nur so.

Doch wehe, ich muss mich mit einem Thema beschäftigen, das mir keine Freude bereitet, mich frustriert oder kränkt – schon sinkt mein Power-Barometer gen Null (oder schlimmstenfalls sogar darunter). Innerhalb von Minuten werden meine Haare schlabbrig und fettig, meine Haut ist ganz fahl, die Schwerkraft tut sich leicht, meine Falten Richtung Mutter Erde zu ziehen und meine Schultern kippen nach vorne. Schlimm! Und gleichzeitig gut, denn ein Blick in den Spiegel erinnert mich sofort dran, meinen Vorsätzen treu zu bleiben und mich ans Nein-Sagen zu erinnern …

DAS ist für mich praktizierte SELBSTLIEBE! Und gleichzeitig eine Liebe, die ich mit Begeisterung und Leidenschaft in die Welt streuen kann!


Wie geht es Euch damit, Eurem Herzen zu folgen? Ist es (schon) eine leichte Übung oder braucht Ihr auch noch immer wieder diesen besonderen Blick in den Spiegel?