Robert, mein neuer Personal Coach, mit dessen Hilfe ich meinen Schoki-Frust-Mustern nun zu Leibe rücken möchte und die noch fälligen 15 Kilo abnehmen werde, ist unerbittlich: Ohne Frühstück geht gar nix!

Und wenn ich maule, dass mir Frühstück nicht gut tut, dass ich dann den ganzen Tag über hungrig bin, dass ich keine Zeit dafür habe, dass … dann winkt er einfach ab. Frühstück muss sein. Basta! Und er ist überzeugt: Es ist nur eine Frage, das richtige zu finden. Ein Frühstück, dass meinen Insulinspiegel im Zaum hält, das schnell zubereitet und natürlich warm ist, damit es „Milzi“ gut geht und Feuchtigkeit und Schleim endlich wieder aus meinem Körper verschwinden können.

Also gut, ich arbeite an einem neuen Morgenritual: Kaffeemaschine einschalten, währenddessen den kleinen Topf herausgefasst, Reismilch reingeleert, Haferflocken draufgeschüttet. Klack – die Kaffeemaschine ist auf Betriebstemperatur. Während der Kaffee in die Tasse rinnt, schenke ich mir meinen morgendlichen Vitamincocktail ein und rühre die Haferflocken um. Eigentlich geht tatsächlich alles in etwa gleich schnell. Und weil ich so eine kleine Portion Haferflocken gar nicht produzieren kann, kommt mein Mann jetzt auch in den Genuss von Frühstück warm. Schließlich hat ja auch er eine Milz.

Einmal ist natürlich kein Problem. Die Herausforderung sind die Tage, an denen morgens ein Termin ansteht, alles schnell gehen muss und der Kaffee eigentlich immer schon reichte. Die Herausforderung ist es, die Haferflocken zur gleich Selbstverständlichkeit zu machen, wie die Tasse Kaffee. Phu!
Aber: Wer sich einen Personal Coach gönnt, hat gefälligst auch auf ihn zu hören. Sonst bringt’s ja nix.

Nein, ich habe es seither (noch) nicht an jedem Morgen geschafft. Aber an vielen. Und Robert ist geduldig mit mir, denn er weiß: Muster zu verändern, das geht nicht von heute auf morgen. Das dauert! Und er schimpft nicht, wegen der Tage an denen es nicht klappte, sondern lobt mich überschwänglich für die (mehreren) Tage, an denen ich es geschafft habe, meinen Schweinehund zu überwinden und trotz Haferflockenunlust den kleinen Topf herauszufassen …

Ach ja, übrigens – der erste Kilo ist herunten!

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