… aber es macht sich auch eine gewisse Müdigkeit breit!

Von März bis in den späten Herbst habe ich mich wie eine Glucke um meine Hochbeete gekümmert. Eigentlich hatte ich im Frühling den ehrgeizigen Plan, nach der Anleitung von Doris Kampas in ihrem Buch „Das sensationelle Winterhochbeet“ auch im Winter weiter zu hochbeetgärtnern. Jetzt, zu Saisonende bin ich aber erst mal froh, dass meine täglichen Gartenverpflichtungen langsam zur Neige gehen. Schließlich bin ich ja nicht in erster Linie Landwirtin, sondern habe ja in meinem Verlag auch noch ein „bisserl was“ zu tun. Pflege, Ernte und das Verarbeiten hat zwar viel Freude gemacht, aber schon auch eine ganze Menge (zusätzlicher) Zeit in Anspruch genommen.

All das neben Job, Hunden, (Ein)Kochen und allem, was halt sonst noch so anfällt, dämmt nun langsam meine überschwängliche Motivation. Das sensationelle Winterhochbeet verschiebe ich mal auf unbekannte Zeiten …

Reiche Ernte

Im Rückblick hat uns dieses erste Hochbeet-Jahr eine reiche Ernte beschert: Zucchini, Kürbis, Tomaten, Paprika, Chili, Erbsen, Fisolen, Rucola, Spinat, Radieschen, Kohlrabi und Ringelblumen waren extrem ertragreich. Die Erdbeeren haben sich fürs erste Jahr gut gemacht, Zucker- und Wassermelonen waren eher enttäuschend (auch geschmacklich). Kohl, Weiß- und Rotkraut waren nicht nur wegen der Insektenattacke eher schwach. Selbst in unseren sechs Hochbeeten scheint mir der Platz für diese doch viel Raum fordernden Gemüse zu klein. Karotten sind gar nix geworden und da wir unsere Hunde barfen und relativ viele Karotten verbrauchen, lassen wir das in Zukunft auch lieber bleiben. Auch die Eiszapfen-Radieschen haben sich bei uns nicht bewehrt, waren allesamt wurmig und auch geschmacklich keine große Herausforderung. Im nächsten Jahr wird also wohl einiges anders werden …

No-Go: Lycheetomate

Ein bisschen mitverantwortlich ist da die Lycheetomate (Bild ganz oben), die wir im Frühling in der Gärtnerei als Minipflanzerl entdeckt hatten. Da konnten wir ja noch nicht ahnen, dass daraus eine zwei Meter hohe Baum-ähnliche und über und über mit spitzen Dornen übersäte Riesenpflanze werden würde. Am Ende hat sie mit einer Spannweite der seitlichen Äste von mehr als zwei Metern so unglaublich viel Raum eingenommen, dass sich daneben noch kaum etwas behaupten konnte. Wir lieben Lychees und Tomaten, unsere Vorfreude war groß, doch da war viel Geduld gefragt. Wirklich reif waren die Früchte erst, als die Gartensaison schon zur Neige ging. Zu ernten sind die kleinen roten Fruchtkugerln erst, wenn die Kapseln aufgesprungen sind, die Früchte sind quasi das einzige an der Staude, das keine Mega-Stacheln hat. Echt enttäuschend: Von Lychee-Geschmack war nichts zu bemerken, eher sehr tomatig, aber halt sehr klein. Geschmeckt hat’s uns nicht und deshalb: Keine White Card für die Lycheetomate in den weiteren Jahren im Hochbeet.