Unser Selbstversorger-Garten wird zur echten Kreislaufwirtschaft!

Natürlich haben wir mit den Hochbeeten voriges Jahr auch einen Komposter angelegt. Heuer sieht es da drin eigentlich ziemlich unverändert aus, wenn man mal davon absieht, dass natürlich alles vertrocknet ist. Aber: Von schwarzer Erde keine Spur!

Nun haben wir aber jede Menge Bio-Garten- und Küchenabfälle, die ich schon gerne sinnvoll verwerten würde. Zumal sich die Erde in den Hochbeeten über den Winter ganz schön gesetzt hat und wieder eine Menge Nachschub-Erde nötig war. Also: Was liegt da näher, als eine Regenwurm-Farm zu gründen?

Welcome Wurmis

Zu meiner großen Freude gibt es sogar einen Fachmann in unserem schönen Weinviertel. Die Website von Michael Lutz ist informativ, ich habe alle Infos vorab gefunden, lediglich die Qual der Wahl blieb mir. Ein Telefonat – sehr freundlich, sehr kompetent – hat mir auf die Sprünge geholfen. Also fix im Webshop bestellt und heute Wurmis & Co in Empfang genommen!

Dem Karton konnte ich neben den Regenwürmern alle nötigen Zutaten und die Wurmbox entnehmen, für die ich mich nach eingehender Beratung entschieden hatte. Neben Wurmfutter (zum Einstieg), Mineralienmischung (damit die Wurmis alles kriegen, was sie brauchen) und der Box (die zack-zack zusammengebaut war), sind auch drei Kokosziegel dabei, die im Wasser aufgelöst werden und das Wohlfühl-Startsubstrat für die Würmer sind.

Kleiner Tipp für Wurmfarm-Starter: Besser die Kokosziegel in einem flachen Gefäß oder einzeln im 10-l-Kübel einwässern – ich habe endlos lange gebraucht, die beiden halbweichen Ziegel wieder aus dem Kübel rauszubringen!

Ansonsten lief aber alles reibungslos, die Wurmis haben auch den Transport gut überstanden und sich gleich fröhlich im frischen Substrat eingegraben.

Eigener Humus im Nu

Jetzt bin ich natürlich mega-gespannt, wie fleißig die Regenwürmer aus den Bio-Abfällen schwarze Erde fabrizieren werden. Ich habe mich für diese Wurmbox (Foto) entschieden, weil sowohl Fütterung als auch Entnahme von Wurm-Juice (soll der perfekte Dünger sein) und von Humus hier einfach zu handhaben ist. Einfach unten öffnen und (wurmfreie) Erde entnehmen, weil sich die Wurmis in Futternähe im oberen Drittel aufhalten. Schon nach zwei bis drei Monaten soll der erste Humus fertig sein. In rund sechs Monaten produzieren die Wurmis, je nachdem wie wohl sie sich fühlen, zwischen 9 und 18 kg Humus! Na, ich werde berichten!

So gar nicht ekelhaft

Manche finden Würmer ja eher nicht so sympathisch und können sich beileibe nicht vorstellen, dass man so eine Regenwurm-Farm sogar in der Küche oder im Büro stehen haben könnte. Ich habe zwar auch der Garage den Vorzug gegeben, aber in erster Linie deshalb, weil der Wurm-Komposter nicht in der Sonne stehen soll und die Wurmis Temperaturen über 25 Grad nicht sonderlich schätzen (unter 4 Grad auch nicht). Innerhalb von nullkommanix haben sich die an die 500 (!) Regenwürmer in das Substrat eingegraben, wo sie nun leben und hoffentlich brav ihre Arbeit tun. Und zwar völlig geruchlos und geräuschlos. Hier gibt’s sogar Wurmboxen für inhouse mit Polsterdecken zum Draufsitzen 😉